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Pfirsichbaumpflege

Wie bei allen Obstarten werden die Weichen für ein erfolgreiches Wachstum schon beim Baumkauf gestellt. Auf standortgerechte Unterlage und Sortenwahl ist unbedingt zu achten. Auf schweren Böden eignet sich besonders eine Zwetschgenunterlage. In Frage kommen die Unterlagen St. Julien bzw. 655/2. Bei der Sortenwahl ist auf eine geringfügige Anfälligkeit gegen die Kräuselkrankheit oberstes Gebot.

Bei der Kronenerziehung sollte eine 3-Ast Krone bzw. eine Hohlkrone angestrebt werden. Der Pfirsich-baum fruchtet nur am einjährigen Holz und muss jedes Jahr geschnitten werden um wieder neue einjährige Triebe zu erhalten, wenn er nicht geschnitten wird, drohen Verkahlung und Vergreisung.
Welche Triebe unterscheiden wir am Pfirsichbaum:

Blattrieb: Es sind nur Blattknospen ausgebildet

Falscher Fruchttrieb: Hat kaum Blattknospen aber viele Blütenknospen

Wahrer Fruchttrieb: Zwischen 2 Blütenknospen sitzt eine Blattknospe

Bukett-Trieb: Fruchtspieß

Vorzeitiger Seitentrieb im Jahrestrieb:  Seitenverzweigung im Jahrestrieb

Wir unterscheiden 3 Schnittzeitpunkte:

Schnitt vor oder während der Blüte: Die wahren Fruchttriebe werden eingekürzt.1/3 bis 1/2 der Länge. Wichtig ist, dass beim Anschnitt auf Blatt-Blüteknospen angeschnitten wird. Ist das Blühwetter schlecht, sollte evtl. auf den Anschnitt verzichtet werden. Bei Überertrag muss ausgedünnt werden (siehe unten).

Juni Riss: Bereits vor der Ernte können die nicht verholzten Wasserschosse ausgerissen werden. Wasserschosse sind überlange, bereits vorzeitig verzweigte Triebe, die keine Doppelknospen mit dazwischen liegender Blattknospe haben.

Sommerschnitt: Mit dem Sommerschnitt (Ende August) werden alle unnötigen Triebe, schwaches und dürres Holz entfernt. Die Kraft des Baumes konzentriert sich auf die Triebe, die im nächsten Jahr tragen sollen. Fruchtmumien müssen unbedingt beseitigt werden!

Ausdünnung: Zum Zeitpunkt wo die Früchte ungefähr Haselnussgröße erreichen erfolgt der Fruchtfall.

Wenn es trotz Schnittmaßnahmen und Fruchtfall zu einem Überertrag kommt, müssen bei ungefährer Walnussgröße die Früchte ausgedünnt werden. Pfirsiche, die aus einer Blüten-Blattknospe hervorgehen, dürfen nicht ausgedünnt werden. Hier ist eine optimale Fruchtversorgung gewährleistet.

Weikischnitt

Eine besonders wohlschmeckende Frucht ist die Weiki, die auch Minikiwi, Trauben- oder Babykiwi genannt wird. Sie ist frosthart und bei vielen Hobbygärtnern unbekannt. Der Name Weiki ist eine Abkürzung von Weihenstephaner Kiwi. Diplomgärtner Hermann Schimmelpfeng selektierte die Pflanze.
Die Früchte sind etwa so groß wie Stachelbeeren und können mit der normalen Kiwi nicht verglichen werden. Sie sind unbehaart. Das fruchtige Aroma macht sie besonders schmackhaft. Der Vitamin C Gehalt liegt weit über dem der Zitrone.
Am besten schmecken die Minikiwi, wenn man sie frisch und ausgereift (weich) erntet. Reife Früchte können zu Marmelade verarbeitet werden.
Die Pflanzen sind extrem frosthart bis – 30 ° C. Sie erfordern keine Pflanzenschutzmaßnahmen.  Weiki gedeiht auf allen guten Gartenböden. Der Anbau ist unkompliziert. Staunässe sollte vermieden werden. Es handelt sich um eine Schlingpflanze und sie braucht ein Gerüst. Besonders eignet sie sich für die Begrünung einer Pergola.
Die Pflanze ist zweihäusig, das heißt es gibt Pflanzen mit männlichen und andere mit ausschließlich weiblichen Blüten. Für den Fruchtertrag ist daher ein Pärchen notwendig. Es soll auch einhäusige Pflanzen geben, jedoch ist hier der Fruchtertrag dann bedeutend geringer.
Um einen kräftigen Austrieb von Langtreiben zu erreichen ist eventuell ein Rückschnitt erforderlich. An den Langtrieben bilden sich Seitentriebe an denen sich Blüten entwickeln. Nur Triebe die aus letztjährigem Holz wachsen, können Früchte tragen. In den Folgejahren beschränken sich die Schnittmaßnahmen auf die Auslichtung. Überzählige Langtriebe werden komplett entfernt. Die anderen werden zurückgeschnitten. Wenn die Pflanze zu dicht wird, schneidet man auch einige Kurztriebe weg. Schnittmaßnahmen erfolgen am besten im Frühjahr.
Ab dem fünften bis sechsten Standjahr ist mit einem Vollertrag zu rechnen. Pro Pflanze sind 10 bis 30 kg Fruchtertrag möglich.

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