Notwendigkeit der Düngung:
Pflanzen entnehmen überwiegend aus dem Boden ihre Nährstoffe mit den Wurzeln auf. Mit der Zeit verringern sich die Erträge. Um dem entgegenzuwirken müssen Nährstoffe zugeführt werden.
Welche Nährstoffe benötigen Pflanzen?
Stickstoff = N Nitratstickstoff und Ammoniumstickstoff
Phosphat = P P O
Kalium = K K O
Magnesium = M MgO
Schwefel = S S
Bor = B B
Zink = Z Zn
Wasser H2O , Kohlendioxyd CO , Sauerstoff O
Übliche Düngerbezeichnungen:
Organische Dünger:
Natur und Wirtschaftsdünger, oft Mischung aus organischen Abfällen, z.B. Knochenmehl, Hornspäne
Synthetische Dünger:
Dünger werden aus natürlich vorkommenden Nährelementen in Fabriken künstlich hergestellt
Naturdünger:
Laub, Mist, Kompost, Kalkmergel
Wirtschaftsdünger:
Mist, Gülle, Stroh, Kompost aus Landwirtschaft und Gartenbau
Mineraldünger: Salzförmige, schnellwirksame Dünger, meistens Synthetische Dünger
Handelsdünger:
Alle Dünger die im Handel erhältlich sind
Einnährstoffdünger:
Enthalten nur ein Nährelement
Mehrnährstoffdünger:
Enthalten zwei oder mehr Nährelemente
Volldünger:
Mehrnährstoffdünger, enthalten alle Hauptnährstoffe (so genannte NPK Dünger), oft noch mit Magnesium und anderen Spurelementen
Depotdünger:
Mehrnährstoffdünger die ihre Nährstoffe langsam über einen längeren Zeitraum abgeben und dadurch eine lange Düngewirkung haben
Pflanzenjauchen:
Aus Pflanzen hergestellte Düngerjauchen
Blattdünger:
Flüssige Volldünger
Gründüngung:
Kapuzinerkresse, Kleearten, Ackerbohne, Phazelia, (Senf, Ölrettich, Raps nicht bei Kohlanbau, da diese die Kohlhernie fördern oder übertragen)
Gründüngungspflanzen:
Pflanzen |
Eigenschaften |
Aussaattermin |
Saatmenge je 100 qm |
Phazelia |
gute Gare, verrottet leicht |
Juli – August |
120 – 150 g |
Ackerbohne, Erbse, Wicke |
Stickstoffsammler |
Juli – August |
1000 -1500 g |
Ölrettich |
tief wurzelnd, friert ab |
Juli – Mitte August |
200 – 250 g |
Klee |
schnell wachsend |
bis Mitte August |
200 – 300 g |
Senf |
rasch wachsend, friert ab |
bis Mitte September |
220 – 250 g |
Raps |
rasch wachsend, winterhart |
bis Mitte September |
100 – 150 g |
Bodenuntersuchung:
Um feststellen zu können welche Nährstoffe dem Boden fehlen ist eine Untersuchung des Bodens alle 5 Jahre, besser 3 Jahre, auszuführen. Viele Gartenböden sind mit Phosphat und Kalium versorgt und häufig genügt es Stickstoffdünger zu verwenden.
Ist der Boden zu sauer, findet Kalk Verwendung. Bei schweren Böden Branntkalk. Der beste Zeitpunkt für Kalkung ist im Herbst nach dem Blattfall.
Anzustrebende pH Werte:
leichte Böden (lehmiger Sand) 5,5
Mittlere Böden (sandiger Lehm) 6,5
Schwere Böden (Lehm und Ton) 7,0
Richtiger Zeitpunkt für die Düngung:
Früher wurde ganz allgemein empfohlen, Dünger im Herbst oder Frühjahr auszubringen. Das hat sich als falsch erwiesen. Die Pflanzen konnten oft den Dünger nicht aufnehmen und es kam zu Auswaschungen und damit zu Grundwasserschädigungen.
Wann benötigt die Pflanze Dünger? Der Hauptbedarf ist in den Monaten Mai Juni und Juli. Bei Gehölzen, wenn die Knospen schwellen und aufgehen bzw. in der Blütezeit. zu diesem Zeitpunkt muss der ausgebrachte Dünger zur Verfügung stehen.
Merke: Der richtige Düngezeitpunkt ist auch abhängig vom verwendeten Dünger!
Manche Dünger brauchen eine Vorlaufzeit bis sie der Pflanze zur Verfügung stehen, andere Dünger können von der Pflanze sofort aufgenommen werden. Wird zu spät gedüngt, kann das Holz nicht ausreifen und wird über den Winter geschädigt.
Für den Obstbau ist es vorteilhaft einen sogenannten Langzeitdünger mit günstigem NPK Verhältnis zu verwenden.
Im Hausgarten ist der beste Dünger der selbst hergestellte Kompost.