Allgemeines
Der Rhabarber stammt ursprünglich aus Innerasien und gehört zu den Gemüsepflanzen. Allerdings wird er wie Obst verarbeitet zu Kompott, Marmelade und Kuchen.
Früher verwendete man nur die Wurzel des Rhabarbers. Sie wurde bis in das späte 20. Jahrhundert als Abführmittel eingesetzt. Heute finden nur noch die Stängel Verwendung.
Für den säuerlichen Geschmack sind hauptsächlich Äpfel- und Zitronensäure verantwortlich. Der Rhabarber enthält außerdem viel Oxalsäure. Die höchsten Konzentrationen befinden sich in den Blättern, deshalb sollen diese nicht verzehrt werden.
Die Oxalsäure ist auch der Grund, warum Kinder, Nieren- und Gallekranke nur wenig davon essen sollen. Die Oxalsäure verbindet sich mit dem Calcium unseres Körpers zu Calciumoxalat. Diese Verbindung ist in Wasser unlöslich und führt bei entsprechender Neigung zu Nierensteinen oder Gallensteinen.
Rhabarbersorten
Grüner Rhabarber: Grünstielig und grünfleischig. Er schmeckt herb und ist am Sauersten. Sortenbeispiele: Esta, Timperley Early.
Roter Rhabarber: Rotstielig aber grünfleischig. Er enthält weniger Säure. Sortenbeispiele: Arrow, Emsjuwel, Frombozen Rood, Goliath, Sutton.
Erdbeer-Rhabarber: Rotstielig und rotfleischig. Zu ihm gehören die mildesten Sorten. Manchmal wird er auch Himbeer-Rhabarber genannt. Die Erträge sind bei diesen Sorten niedriger, deshalb haben sie sich im Handel nicht durchgesetzt. Sortenbeispiele: Holsteiner Blut, Red Valentine, Elmsfeuer, Vierländer Blut, Campbell.
Pflanzen
Topfpflanzen können ab Anfang Mai gepflanzt werden. Rhizome ohne Wurzeln im Frühling oder im Herbst setzen. Wichtig ist, genügend Kompost zu verwenden. Die Pflanze bevorzugt sonnig bis halbschattige Standorte mit tiefgründigem, ausreichend feuchtem und durchlässigem Boden. Sie gehört zu den Tiefwurzlern.
Düngen
Die Pflanze ist ein Starkzehrer und verträgt sehr gut organische Dünger wie Mist, Hornspäne und Kompost. Auch Kaffeesatz ist hervorragend geeignet. Organische Dünger verbessern im Gegensatz zu mineralischen Düngern noch die Bodenstruktur, was der Wurzel zugute kommt.
Ernten
Geerntet wird ab April, bis zum Johannitag im Juni. Die Stängel auf keinen Fall abschneiden, sondern seitwärts abdrücken und herausziehen. In der Erntephase den Rhabarber nicht zum blühen kommen lassen. Dazu die Blütenstände frühzeitig bodennah abschneiden. Mit Ende der Ernte können die Blütenstände stehen bleiben.
Verjüngen / Teilen
Das Verjüngen oder Teilen des Rhabarbers nimmt man am besten im Oktober vor. Dazu die Wurzeln ausgraben und in ca. 1 kg schwere Stücke teilen. Dabei darauf achten, dass jedes Teilstück mindestens eine gut entwickelte Knospe hat. Beim wieder einpflanzen möglichst einen anderen Standort wählen. Auf jeden Fall aber den Boden gut mit Humus vorbereiten. Die Wurzeln sollen so eingegraben werden, dass die Knospen mehrere Zentimeter tief in der Erde sind.